Haus Göldlin von Tiefenau am Hirschenplatz Luzern

Das Göldlinhaus datiert aus dem Jahre 1524 und ist eines der wichtigen Renaissancegebäude der Stadt Luzern. Neben seiner fast 500 jährigen Bausubstanz, sind der Renaissance-Innenhof und die Erweiterung 1895-99 aus baukultureller Sicht ausserordentliche Zeitzeugnisse. Der Renaissance-Innenhof entstand um 1600 um das Vorder- und das Hinterhaus zu erschliessen. 1895-99 fand ein bedeutender Umbau durch den bekannten Architekten Heinrich Viktor von Segesser statt. Er restaurierte den Innenhof und baute westlich zwei Achsen an das Vorderhaus an. Sein Umgang mit der Bausubstanz wird als frühes Beispiel für einen denkmalpflegerischen Umgang mit einem historischen Gebäude gewürdigt. Ursprünglich war das 3. Obergeschoss im Hinterhaus ein, die ganze Grundfläche einnehmender, Festsaal, der im Laufe der Jahrhunderte durch mehrere Wände unterteilt wurde.

Unter dieser Voraussetzung war ein sorgfältiger Umgang mit der historischen Bausubstanz und situativ ein präziser Eingriff mit den neuen Elementen notwendig. Dem Bauprojekt liegt eine weitgehende Analyse der rund 500-jährigen Fenstergeschichte sowie ein restauratorischer Untersuch (1993), der Farbuntersuch der Innenräume im 3.OG durch Wendel Odermatt (2023) und zum Holzwerk im 3.OG von Peter Egloff (2023) zu Grunde.

Vorgesehen wurde bei diesem Projekt der Umbau der Wohnungen im 3.OG. Das Gebäude gilt gemäss Denkmalinventar als schützenswert und liegt in der Ortsbildschutzzone A im Herzen der Luzerner Altstadt. Mit der zuständigen Denkmalpflegerin fanden daher vorgängig bereits diverse Begehungen und Abklärungen statt. Zusätzlich wurde ein Heizungsersatz der bestehenden Ölheizung mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe durchgeführt, um die Bausubstanz auf den heutigen energetischen Standard zu heben.

Realisierung:
2023 – 2025
Auftragsart:
Direktauftrag
Kategorie:
Denkmalpflege, Renovation. Wohn- Geschäftshaus
Bauherrschaft:
Privat
Denkmalpflege:
Kantonale Denkmalpflege Luzern, Meret Speiser